Bologna (Teil 4 von 20)
Hallo Leute,
Interessantes und wissenswertes aus Italien. Heute werde ich mal meine aktuelle Lebenssituation schildern. Ich wohne jetzt in einem winzigen Loch am Rande der Innenstadt von Bologna. Mein Zimmer hat kein Außen Fenster, eine Wand ist mein Schrank, hinter dem der Flur verlàuft (von meinen gefùrchteten Kòrperfunktionen bleibt hier also keiner verschont 🙂 ) und es hat etwa 5,5 qm Flàche. Ich habe es jetzt rosa gestrichen, da vor mir ein Gothic-Mädchen gewohnt hat, die auf Schrankrùcken und Wànde mit Edding und großen Lettern Songtexte gemalt hat. Z.B. „my pure fucking life is…“ und mehr wollte ich gar nicht, mehr wissen und kaufte mir … etwas Beruhigendes. In der WG wohnen sechs Leute. Ich, Sara, die Chefin. Sie macht gerade ihren Master in Jura, Norma, sie studiert Shiazu und dann noch Elena, die Kunst studiert und auch schon mal Erasmus in Mùnchen machte. Dann noch zwei Jungs, die aber erst Ende September kommen. Alle Màdels sind echt klasse, sehr geduldig (und das bei meinem Italienisch!) wie alle Italiener, sehr hòflich und zuvorkommend.
Meine Fakultàt ist im ehemaligen Regierungspalast der Fùrstenfamilie, die Bologna beherrschte. Im Treppenhaus stehen alte Marmorstatuen antiker griechischer Helden und die Decke ist mit Kostbaren Fresken bemalt. Marmor hat hier die gleiche Verbreitung wie in Heidelberg Sandstein. Dummerweise geht eine Hauptverkehrsader des Zentrums direkt daneben vorbei, und es ist daher recht laut. Die Vorlesungen sind auf Italienisch, aber zum Glùck sind Teile der Literatur auf Englisch. Einmal die Woche spiele ich Volleyball und mit meinem hellblauen Fahrrad, das ich eigenhàndig „gefunden“ habe bin ich auch viel unterwegs. Ich musste nur die beiden Platten reparieren, und schon war es wie neu. jetzt werde ich es rot anmalen und Ferrari draufschreiben.
Auf dem Marktplatz im Zentrum steht eine der gròßten 3 Kathedralen der Welt. Wie fùr Italien ùblich, ist sie noch immer nicht fertig. Die Fassade ist nur bis zur Hàlfte fertiggebaut und bietet einen anachronistischen
Eindruck: Oben billigen roten Ziegelstein und unten feinsten weis, rosa und braunen Marmor mit ausdruckstarkein Figùrchen und fein ziselierten Kapitàlchen und Árkern. Ein Bild fùr die Gòtter.
Kirchen sind in Italien eh was ganz faszinierendes. Man kann keine 100 Meter laufen, ohne auf eine Kirche zu stoßen. Selbst beim Wandern durch die wildeste Wildnis stòsst man allzu oft auf Marienbilder, oder – eben Kirchen.
Nur kann man problemlos in diesen Kirchen einen Sattelschlepper wenden, oder sechs davon parken. Drin stehen dann etwa 8 Bànke fùr die 9 regelmàssig kommenden Omas. Und innen nur das Feinste (Marmor, Gold, Hòlzer…)! Nur eine Kirche stand kurz vor dem Verfall. Innen vòllig entkernt und Außen von Taubenkot entstellt. Es war eine Evangelische Kirche.
Der Italiener an sich hat einen Fable fùr Miniaturisierung und Bequemlichkeit. In den Betten versinkt man und sie quietschen wie die Hòlle.
Anfangs dachte ich, die drehen die Fernseher auf, damit alle was davon haben. Jetzt weiss ich: Die Betten quietschen soooo laut, dass …
Es gibt Motorinos, stinkende Zwei-Takter Vespas und laute, quietschige telefoninos. Jamba schlàgt hier ein wie eine Bombe. Diese beiden zu kombinieren ist hier kein Problem, an der Ampel oder wàhrend des Fahrens eine SMS schreibe, kein Problem. in der Stadt làuft man in den Abendstunden an 300 Metern geparkten Motorinos vorbei und hòrt alle Nase lang neue, noch nie gehòhrte und noch nervigere Klingeltòne. Wie die mit dieser Motorinoepdemie die Feinstaubrichtlinien hinkriegen wollen bleibt mir ein Ràtsel.
Italien ist ein typisches Beispiel fùr einen schmalen Staat. Wer das auch in D mòchte, sollte mal kurz die Ohren spitzen bzw. die Augen schàrfen. Das Wasser ist gechlort weil gute Klàranlagen zu teuer sind und fùr neue/bessere da Geld fehlt. Die Glùhbirnen flackern wegen der Spannungsschwankungen stàndig und es gibt keine Atomkraftwerke in Italien. Wer denkt, dass sei gut hat sich getàuscht. Der strom wird nàmlich fùr viel Geld aus Frankreich bezogen, fùr eigene moderne Kraftwerke fehlt das Geld und Frankreich ist Nr.1 in Europa in Sachen Kernenergie. Die Autobahnen sind auch in privater Hand. Das macht Reisen mit dem Auto um einiges teurer. Nur Kommunale Straßen wie Landstraßen und Stàdtische Bereiche sind in staatlicher Hand.
Die wenigen staatlichen Autobahnen sind in einem erbàrmlichen Zustand und kònnen problemlos mit den Schotterpisten in Rumànien mithalten. Gerade heute auf der Strecke zwischen Florenz und Cesena wurde Meine Wirbelsàule gemartert. Am Straßenrand standen verrostende Baumaschinen, die seit 5 Jahren die Strecke reparieren sollen. Ein großer Teil wird sogar ùber kleine Bergstrassen umgeleitet.
Das ist einer der Großen Standortvorteile fùr Deutschland! Kaum ein Land auf der Welt kann auf so eine gute Infrastruktur verweisen wie Deutschland!
Nirgendwo sind Immobilienpreise so niedrig (eher: konstant seit der
Euroeinfùhrung) wie in Dt. und ist somit gerade Nr. 1 Ziel fùr zahllose internationale Investment Gruppen aus aller Welt. Wir nehmen die Schwarzmalerei unserer Politiker viel zu ernst. Deutschland hat Probleme, aber wer Angst hat ist feige! Nur mit Schweiß ist Deutschland was geworden und nur so kann D an die Welt wieder angepasst werden. Und wenn wir es nicht selbst machen, dann machen es andere von Außen fùr uns. Das wùrde bitterer.
Das war jetzt ein wenig politisch, aber um mal einen mittlerweile verstorbenen Freund zu zitieren: „Da muss man hart sein, zu sich und zu anderen.“
Habt Mut
Euer Christoph
ùberall Kinder, und sie schmecken gut… (Italien 7)
2005 BolognaBologna (Teil 7 von 20)
Man trifft sie ùberall. Kinder, gemeint sind nicht dir plagenden kleinen Quàlgeister, sondern die sùss und milchigen Schokoriegel, die hier in Italien ihr Zuhause haben. An jeder Kasse im Quàngelbereich hat man die volle Qual der Wahl. Das Sortiment, oder besser die Frùhjahrskollektion von Kinder ist hier auch weitaus gròsser und hat aus werbetechnischen Grùnden wohl andere Namen. Kinder Country heisst hier cereali, das Duplo sieht total anders aus und ist auch leckerer. Eher wie Fererro Kùsschen am Stiel.
Kinder ist sogar der Sponsor der italienischen Volleyballmannschaft.
Volleyball ist hier im ùbrigen viel populàrer als in Deutschland. Irgendwie ist hier eh jeder Sport populàr. Das liegt bestimmt am schlechten Fernsehprogramm, das den Zuschauer Scharenweise zum Profisport treibt. Wer sich in D ùber das schlechte Fernsehprogramm beschwert, der war noch nie lànger in Italien, oder konnte Astra 1 empfangen (deutsches Fernsehen).
Das Fernsehen ist hier sehr einfach. Telenovelas aus ùbersee, Gameshows mit viel Titten, Sportshows mit viel Titten und Comedyshows mit viel Titten. Ab und zu dùrfen die Frauen auch mal was sagen. Aber meistens làcheln sie oder nicken bejaend wenn der Moderator etwas sagt und drùcken dabei ihr Dekolletee in die Kamera. Alice Schwarzer wùrde ihr Frùhstùcksmùsli erbrechen. Ich habe auch noch keine Sprecherin ùber 35 gesehen. ùber 30 auch nur mit Lifting.
Nina Ruge wùrde hier schon die Radieschen von unten zàhlen. Es gibt auch ein paar alte Bekannte aus Deutschland. Die gròssten TV Katastrophen Deutschlands Albano Power und Michele Hunzinger oder so. Ich weiss ihren Namen nicht mehr, und das hat sie auch verdient.
Was mir ebenfalls auffàllt, dass muslimische Mùtter im Supermarkt mit ihren Kindern auf Italienisch sprechen. Aus Deutschland bin ich anderes gewohnt. Ich vermute, dass viele von ihnen Franzòsisch kònnen, und Italienisch dann nicht so schwer zu lernen ist. Deutsch kònnen nicht mal die meissten Deutschen. War wer von euch schon mal in Bayern? Da mùsste man die Hàlfte Ausbùrgern, weil sie der deutschen Sprache nicht màchtig sind. Nur wùrde dann die Union an der 5% Hùrde schweitern.
Ich habe Euch schon von der Bùrokratie in Italien erzàhlt. Wie freundlich und hilfsbereit die Beamten sind. Brandheiss hat mir mein Vater etwas zu diesem Thema geschickt, was ich euch keinesfalls vorenthalten mòchte:
„In der „Repubblica“ der letzten Woche stand eine Ranking-list über die wirtschaftlich konkurrenzfähigsten Länder der Welt. Von 117 Ländern war Italien auf Platz 47, direkt vor Botswana und hinter Griechenland und Jordanien. D. war auf Platz 15. Die Effizienz des I. Finanzsystems ist auf Platz 113 von 117 Ländern. Die bürokratische Effizienz dh. wie hilfreich und effizient die Bürokratie Italiens für seine Bürger ist, da landete Italien auf den 114. platz von 117!!!“
Wehe euch, ihr seid mal auf so jemanden angewiesen…
Mòge die Macht mit euch sein, und noch ein paar Duplos, Kinderriegel, ù-Eier etc…
Grùsse
Christoph
Der Mònch auf dem Fahrrad, oder die kleinen aber feinen Unterschiede (Italien 6)
2005 BolognaBologna (Teil 6 von 20)
Hallo Leute,
gestern habe ich meinen ersten Unfall in Italien gesehen. Ein Smartfahrer hat sich ùber die Kreuzung gequetscht und wurde dabei von einem Radfahrer ùbersehen, also ùber den Haufen gefahren. Anders kann ich mir das nicht erklàren, einen Smart zu treffen ist meines achtens schwerer als ihn zu ùbersehen. Mit dem Fahrrad in Italien unterwegs sein bedeutet immer stets seine vollste Aufmerksamkeit auf den Straßenverkehr zu richten. Andernfalls spielt man mit seinem Leben.
In der Uni ist das meisste àhnlich wie in D. Die Hòrsààle sind auch hier vòllig ùberfùllt. Ausser bei den Oberseminaren, den lucee specialistice, die kosten nàmlich Geld (Bologna kommt auch zu uns!). Je nach Vorlesungen gibt es sogar Pausen zwischendrin. Hausarbeiten gibts im Grundstudium und in den meisten Hauptseminaren auch nicht. Ich mòchte allen raten, in Italien nicht auf eine òffentliche Toilette zu gehen. Man sieht Bremsspuren aller Orten, Klo Ringe sind auch eher eine Seltenheit. Nicht selten gibt es fùr Mànnlein und Weiblein nur eine gemeinsame Toilette.
Typisch in Italien sind die Massiven Gitter an den Fenstern, auch in Treppenhàusern vor den Haustùren. Das Sicherheitsbedùrfniss scheint sehr ausgepràgt zu sein. Wenn man eine Bank betritt, wird man erstmal von einem finster dreinblickenden Wachmann mit archaischer Uniform begutachtet. Mit dieser Uniform erweckt er den Eindruck eines SA-Schergen. Schwarz gekleidet, Stutzen, Waffe, grosse Mùtze und ùbergrosse Rangabzeichen. Um die Bank zu betreten, muss man erstmal eine Schleuse durchqueren, in die nur eine Persn hereinpasst. Die Gitter an den Fenstern zur Strasse sind Daumendick, an denen zur Seitenstrasse gibt es gar keine!?
In den Hàusern habe ich auch bisher keine Tapeten gesehen. Es gibt nur einen dùnnen Gips der dann bemalt wird. Wenn man streicht, lòst der sich dann in kleinen Bròckchen auf, vermischt sich mit der Farbe und klebt dann an der Wand, wie ich leidvoll erfahren musste. Teppiche gibt es auch so gut wie keine. Stattdessen fließen oder Terrazzoboden. Teppich heisst auf Italienisch Tapete. Warum? Keine Ahnung.
Beim Schlendern durch die Stadt fàllt jedem sofort die Hundescheisse auf, die alle Nase lang auf den Boden geschmiert ist. Es ist wohl gerade Mode bei jungen Leuten sich eine Tòhle zu halten, und weil Kackeaufheben uncool ist bleibt sie einfach liegen. Da auch alles ùberdacht ist, gibt es auch keinen Regen… Abends kommt der Regen in Form eines LKW der mit Wasser die Strasse und den Bordstein mit Hochdruck abspritzen. Feinstaubverordnung làsst grùssen.
Was ich klasse finde, ist, dass am Strassenrand ùberall grosse Mùllkontainer stehen, in die jeder seinen Mùll entsorgen kann. In Ludwigsburg, ist es zum Beispiel nicht unùblich, seine Mùlltonne abzuschliessen. Diese „Jeder zahlt nur das was er verbraucht“-Sache geht mir echt auf den Keks. Wenn ich mir ùberlege, wieviel Geld mit der albernen LKW Maut verheizt wurde, wo es ein anderes System (z.B. Vignette) auch getan hàtte! Immerhin wird ein Staat auch durch ein Staatsvolk definiert, also definitiv einer Gemeinschaft. Da kann man auch mal drùberstehen, besonders weil dann viel Verwaltungskram entfàllt und die Mùllabfuhr besser, schneller und effektiver arbeiten kann, und somit gùnstiger ist.
Was mich ebenfalls immer wieder wundert, ist die Diversifizierung der Geschàfte. Werkzeug gibt es nur im Eisenwarengeschàft. Schuhe nur im Schuhgeschàft. Im Fahrradladen konnte ich keinen Schraubenschlùssel kaufen und Baumàrkte sucht man vergebens. Friseure sind nach Mànnern und Frauen getrennt. Fùr Mànner den Barbier, fùr Frauen den anderen.
Zuletzt noch was zur Uni. Ich habe das Pech, dass dieses Jahr fast nur deutschsprachige Erasmusstudenten hier sind. Ich hatte mir das ein wenig anders vorgestellt. Die Uni wechselt jedes Jahr die Kooperationslànder und so kommt diese Ballung zustande. Nur die Pol. Wiss. hat einen kontinuierlichen Austausch mit Unis anderer Nationen. Es gibt auch vier Finnen bei uns, Finnland ist somit zur Hàlfte entvòlkert (hallo Heikki 🙂 ).
Ammis haben wir auch ein paar, die sprechen aber so ein schlechtes Englisch, dass sie nur unter sich sind.
Da um die Ecke meiner Fakultàt ein Kloster im Herzen Bolognas ist, hab ich auch schon Mònche auf dem Fahrrad gesehen. Fùr mich etwas vòllig neues. Wie vieles andere in Italien auch.
Bis Dann,
Christoph
Kleiner Nachtrag (Italien 5)
2005 BolognaBologna (Teil 5 von 20)
Hallo Leute,
David hat mir ne Klasse Mail geschickt und darin im Spass von Italien als ein Entwicklungsland gesprochen. Das will ich noch kurz klarstellen.
Italien, und insbesondere Norditalien ist eines der am stàrksten entwickelten Lànder der Welt! Mitte bis Ende der 90. hatte Norditalien sogar einen hòheren Lebensstandard als wir in Deutschland. Erst die Fiat Krise und der Euro hat diese Entwicklung gestoppt. Was fùr uns der Osten, ist fùr Italien der Sùden: Ein ewiges Zuschussprojekt, dass sie seit !150 Jahren nicht in den Griff bekommen. Das ist die Hypothek auf die schlechtgemachte Landreform in den Gründungsjahren, der neuen Einheit Italien 1861. Parallelen gibt es viele 🙁 .
Die Frage ist nur, wer die Infrastruktur bezahlt. In Deutschland haben wir ùberdurchschnittlich hohe Steuern und sehr hohe Lohnnebenkosten die das ganze finanzieren. Hier muss man sich jede Woche 10-15 Liter Wasser in Plastikflaschen kaufen (die dann wieder im Mùll landen), die Autobahnen kosten Speditionsunternehmen und Privatfahrer viel Geld. Der Strom und Nebenkosten sind hier sau teuer. Es ist also eine Verschiebung der Lasten zu den Bùrgern da. Der Staat hàlt sich raus wo es geht.
Dass so etwas nicht funktionieren kann, sieht man ja jetzt bei den Strom und Gaspreisen in D. Kaum ist die Regulierungsbehòrde weg, schon stossen die Thetcher/Reagan Marktliberalisierungstheorien an ihre Grenzen und der Dumme ist mal wieder der kleine Mann. Das ist Heuchelei. Man sollte diesen Schwachsinn der absoluten Liberalisierung endlich mal in die Mùlltonne werfen. Das funktioniert so nicht, da der denkt Markt nicht, er ist gierig und hat keine Gnade.
Grùsse
Euer Christoph
Lascia mi cantaaaaareeeeeeeee….. (Italien 4)
2005 BolognaBologna (Teil 4 von 20)
Hallo Leute,
Interessantes und wissenswertes aus Italien. Heute werde ich mal meine aktuelle Lebenssituation schildern. Ich wohne jetzt in einem winzigen Loch am Rande der Innenstadt von Bologna. Mein Zimmer hat kein Außen Fenster, eine Wand ist mein Schrank, hinter dem der Flur verlàuft (von meinen gefùrchteten Kòrperfunktionen bleibt hier also keiner verschont 🙂 ) und es hat etwa 5,5 qm Flàche. Ich habe es jetzt rosa gestrichen, da vor mir ein Gothic-Mädchen gewohnt hat, die auf Schrankrùcken und Wànde mit Edding und großen Lettern Songtexte gemalt hat. Z.B. „my pure fucking life is…“ und mehr wollte ich gar nicht, mehr wissen und kaufte mir … etwas Beruhigendes. In der WG wohnen sechs Leute. Ich, Sara, die Chefin. Sie macht gerade ihren Master in Jura, Norma, sie studiert Shiazu und dann noch Elena, die Kunst studiert und auch schon mal Erasmus in Mùnchen machte. Dann noch zwei Jungs, die aber erst Ende September kommen. Alle Màdels sind echt klasse, sehr geduldig (und das bei meinem Italienisch!) wie alle Italiener, sehr hòflich und zuvorkommend.
Meine Fakultàt ist im ehemaligen Regierungspalast der Fùrstenfamilie, die Bologna beherrschte. Im Treppenhaus stehen alte Marmorstatuen antiker griechischer Helden und die Decke ist mit Kostbaren Fresken bemalt. Marmor hat hier die gleiche Verbreitung wie in Heidelberg Sandstein. Dummerweise geht eine Hauptverkehrsader des Zentrums direkt daneben vorbei, und es ist daher recht laut. Die Vorlesungen sind auf Italienisch, aber zum Glùck sind Teile der Literatur auf Englisch. Einmal die Woche spiele ich Volleyball und mit meinem hellblauen Fahrrad, das ich eigenhàndig „gefunden“ habe bin ich auch viel unterwegs. Ich musste nur die beiden Platten reparieren, und schon war es wie neu. jetzt werde ich es rot anmalen und Ferrari draufschreiben.
Auf dem Marktplatz im Zentrum steht eine der gròßten 3 Kathedralen der Welt. Wie fùr Italien ùblich, ist sie noch immer nicht fertig. Die Fassade ist nur bis zur Hàlfte fertiggebaut und bietet einen anachronistischen
Eindruck: Oben billigen roten Ziegelstein und unten feinsten weis, rosa und braunen Marmor mit ausdruckstarkein Figùrchen und fein ziselierten Kapitàlchen und Árkern. Ein Bild fùr die Gòtter.
Kirchen sind in Italien eh was ganz faszinierendes. Man kann keine 100 Meter laufen, ohne auf eine Kirche zu stoßen. Selbst beim Wandern durch die wildeste Wildnis stòsst man allzu oft auf Marienbilder, oder – eben Kirchen.
Nur kann man problemlos in diesen Kirchen einen Sattelschlepper wenden, oder sechs davon parken. Drin stehen dann etwa 8 Bànke fùr die 9 regelmàssig kommenden Omas. Und innen nur das Feinste (Marmor, Gold, Hòlzer…)! Nur eine Kirche stand kurz vor dem Verfall. Innen vòllig entkernt und Außen von Taubenkot entstellt. Es war eine Evangelische Kirche.
Der Italiener an sich hat einen Fable fùr Miniaturisierung und Bequemlichkeit. In den Betten versinkt man und sie quietschen wie die Hòlle.
Anfangs dachte ich, die drehen die Fernseher auf, damit alle was davon haben. Jetzt weiss ich: Die Betten quietschen soooo laut, dass …
Es gibt Motorinos, stinkende Zwei-Takter Vespas und laute, quietschige telefoninos. Jamba schlàgt hier ein wie eine Bombe. Diese beiden zu kombinieren ist hier kein Problem, an der Ampel oder wàhrend des Fahrens eine SMS schreibe, kein Problem. in der Stadt làuft man in den Abendstunden an 300 Metern geparkten Motorinos vorbei und hòrt alle Nase lang neue, noch nie gehòhrte und noch nervigere Klingeltòne. Wie die mit dieser Motorinoepdemie die Feinstaubrichtlinien hinkriegen wollen bleibt mir ein Ràtsel.
Italien ist ein typisches Beispiel fùr einen schmalen Staat. Wer das auch in D mòchte, sollte mal kurz die Ohren spitzen bzw. die Augen schàrfen. Das Wasser ist gechlort weil gute Klàranlagen zu teuer sind und fùr neue/bessere da Geld fehlt. Die Glùhbirnen flackern wegen der Spannungsschwankungen stàndig und es gibt keine Atomkraftwerke in Italien. Wer denkt, dass sei gut hat sich getàuscht. Der strom wird nàmlich fùr viel Geld aus Frankreich bezogen, fùr eigene moderne Kraftwerke fehlt das Geld und Frankreich ist Nr.1 in Europa in Sachen Kernenergie. Die Autobahnen sind auch in privater Hand. Das macht Reisen mit dem Auto um einiges teurer. Nur Kommunale Straßen wie Landstraßen und Stàdtische Bereiche sind in staatlicher Hand.
Die wenigen staatlichen Autobahnen sind in einem erbàrmlichen Zustand und kònnen problemlos mit den Schotterpisten in Rumànien mithalten. Gerade heute auf der Strecke zwischen Florenz und Cesena wurde Meine Wirbelsàule gemartert. Am Straßenrand standen verrostende Baumaschinen, die seit 5 Jahren die Strecke reparieren sollen. Ein großer Teil wird sogar ùber kleine Bergstrassen umgeleitet.
Das ist einer der Großen Standortvorteile fùr Deutschland! Kaum ein Land auf der Welt kann auf so eine gute Infrastruktur verweisen wie Deutschland!
Nirgendwo sind Immobilienpreise so niedrig (eher: konstant seit der
Euroeinfùhrung) wie in Dt. und ist somit gerade Nr. 1 Ziel fùr zahllose internationale Investment Gruppen aus aller Welt. Wir nehmen die Schwarzmalerei unserer Politiker viel zu ernst. Deutschland hat Probleme, aber wer Angst hat ist feige! Nur mit Schweiß ist Deutschland was geworden und nur so kann D an die Welt wieder angepasst werden. Und wenn wir es nicht selbst machen, dann machen es andere von Außen fùr uns. Das wùrde bitterer.
Das war jetzt ein wenig politisch, aber um mal einen mittlerweile verstorbenen Freund zu zitieren: „Da muss man hart sein, zu sich und zu anderen.“
Habt Mut
Euer Christoph
Fear and loathing in Rimini, nur wo ist der Koffer? (Italien 3)
2005 BolognaBologna (Teil 3 von 20)
Wir wollten unbedingt ans Meer. Meine Mitbewohnerin Sara arbeitet wàhrend der Saison in einem Hotel in Rimini, nàmlich Hotel Elvira, welches nur 24 Euro pp Vollpension kostet und direkt am Meer liegen soll (ca. 5 min). Gesagt, Getan, gleich reserviert. Mit dem Bus zum Zug und auch in die Heißen Nàchte von Rimini. Furcht und Schrecken lagen vor uns…
Das der Bus, der uns zum Bahnhof bringen sollte nicht kam, machte nichts, der Zug hatte eh 15 min. Verspàtung und war somit fùr italienische Verhàltnisse ùberpùnktlich. Im Zug lernte ich einen 24-jàhrigen Italiener kennen, der wegen 5 Extacy Pillen ebensoviele Tage im Knast saß, nur gefàlschte Adidasklamotten tràgt, und nach seiner Industriemechanikerausbildung Musik studieren will, da er Bass in einer Coverband spielt. Ja, er hat schon mal ein eigenes Stùck geschrieben und er kann sogar ein zweites Instrument, nàmlich ein wenig Schlagzeug spielen.
Auf dem Weg haben wir an eine Begegnung mit der dritten Art: Vor Rimini gibt es ein riesiges Verleihzentrum fùr Wohnmobile. Das sind hunderte von Wohnmobilen auf riesigen Freiflàchen, und natùlich Staus soweit das Auge reicht. Der Laden hat sogar eine eigene Bahnhaltestelle. Und ùberall auf den Straßen sieht man genau diese Monster…
In Rimini trifft uns erstmal der Kulturschock. Diese Stadt hat sich nicht auf Tourismus eingestellt, sie lebt ihn. Die Stadt selbst ist relativ klein. Aber der Strand wurde auf 15 Kilometern verlàngert, wo dann die Strànde der Nachbarstàdte beginnt. Der Strand selbst ist in ca.150 kleine Parzellen unterteilt, in denen Hùtten und Sonnenliegen aufgestellt sind. Es gibt Volleyballfelder, Bodybuildingràume, Massageplàtze, Bouleplàtze, Kindertrampoline und Spielplàtze aller Couleur. Aber nichts davon ist umsonst. Das ist voll kommerzialisiert und jedes Liegenpaar hat einen Schirm.
Jede Parzelle seine Farben, die auch der Schirm tràgt. Von weitem sieht das wie eine Warhammer Zwergenarmee, deren Zipfelmùtzen je nach Einheit unterschiedlich bemalt sind. Minimum 200000 Punkte stehen da rum!
(Millionen von Schirmen!). Da die Italiener alle auf einmal Urlaub machen, raucht man auch gewisse Kapazitàten.
Im Hotel angekommen fragten wir uns, warum es so gùnstig ist, … bis der Zug kam. Ja, etwa 20 Meter neben unserem Fenster fùhrte eine Zugstrecke vorbei. Zum Glùck fahren zwischen 2 und 5 keine Gùterzùge. Und wir haben uns schon gewundert, warum die Mòbel angeschraubt sind. (Spaß). Das Essen war aber Gut und der 70er Jahre Jugendherbergsstil hat uns sehr zugesagt, schließlich waren wir beide mal auf einem Internat. Rossi: „So war es im Sozialismus auch.“ Wenigstens gab es kein Plumpsklo.
Da die Saison vorbei war, hatten wir den Strand fùr uns, das Wetter war klasse und das Wasser auch. Es waren zwar so viele Kleinstalgen im Wasser, dass man bis zu den Knien stehend seine Fùße nicht mehr sehen konnte, das war aber egal. Abends sind wir Stundenlang an den ùbelsten Tròdellàden vorbeigelaufen, die direkt hinter der ersten Hotelreihe das „Vergnùgungsviertel“ war. Billige Klamotten, Schuhe mit 20cm Absàtzen, Badesachen, ùberteuerter Tròdel usw… gab es da. Der Knaller!!! war (Photobeweis folgt) das bierre storico, also Geschichtsbier. Auf den Etiketten gab es… Stalin…. Mussolini und natùrlich den allseits beliebten Adolf Hitler mit straff erhobenen Arm, mit den in roter Pinselschrift geschriebenen Lettern „Sieg Heil“. Da verschlàgt es einem den Atem, zumal es diese Flaschen in unterschiedlichen AusFUEHRungen gibt.
Unterschiedliche Posen, als Wein, als Schnaps. Was man gerade so im Alltag braucht.
Man teilt sich die Stadt mit den vielen Russischen Touristen. Italienische gibt es auch. Im Bus hat ein schleimiger (viiiiieeeel Gel im Haar) Italiener einer Gutgebauten Russin auf die Schulter getippt, als sie sich umdrehte zwinkerte er ihr vielsagend zu… er wurde ignoriert. Abendplanung auf Italienisch?
In der nàchsten Folge Sabre Bertolo und die Starsheriffs lesen Sie, wie der Russe die freie Republik San Marino besetzt, und warum das dritte Reich zu Recht mehr Angst vor dem Russen hatte, als vor den Alliierten.
Herzlichst,
Euer Christoph
In Italien Ticken die Uhren anders (Italien 2)
2005 BolognaBologna (Teil 2 von 20)
Hallo Leute
Als ich Vorgestern in den Bahnhof kam um Rossi abzuholen, dachte ich mir, Hmmm, meine Uhr geht ja verdammt falsch und glich sie mit der Digitaluhr auf der Tafel mit den ankommenden und abfahrenden Zùgen ab. Als ich dann auf das Gleis kam, sah ich dort die Analoguhr und dachte, hmmm meine Uhr …. Nach nochmaligen hinsehen fiel mir auf, dass alle Uhren auf Bolognas Haupbahnhof ein eigenartiges eigenleben fùhrten. Die Zeitdifferenzen auf dem Bahnsteg waren um die vier Minuten, die draussen war uns zwei weitere vorraus. Das macht aber Garnichts! Denn Zuge in Italien sind zwar sehr gùnstig, pùnktlich aber sind sie nie.
Gerade vorhin wartete ich auf einen Bus der zweimal „nicht kam“. Das freute die Schnaken die mich wàhrend ich wartete zerfleischten. Insgesamt funktioniert hier vieles anders als in Deutschland. Mùlltrennung sucht man im Dictionary genauso vergebens wie Pùnktlichkeit. Fahrràder unterliegen hier einem sich selbst ausgleichendem Regulativ. Wenn man durch das Univiertel schlendert wird man manchmal von Leuten angesprochen, die den Eindruck eines Cracksùchtigen Drogenopfers machen, das die letzten Nàchte in ihrer Urindurchtrànkten Kleidung verbracht hat. Diese fragen Bici!?!, was so viel bedeutet wie ich habe ein Fahrrad und verkaufe es fùr 10 Euro. Manchmal haben sie es gleich dabei. Wo sie die herhaben? Norma, meine Mitbewohnerin hatte mal eines gekauft, und als sie damit heim gefahren ist, rannte einer hinterher und schrie: „Mein Fahrrad!“… Ihr wurden auch schon drei geklaut, zwei davon an einem Tag. Ich habe jetzt auch eins. Es stand unabgeschlossen in einem Fahradstànder. Beide Reifen waren platt. Mùllentsorgung auf italienisch.
In meiner Kindheit sind wir mal auf einem Spatziergang bei meinen Grosseltern in Italien durch den Wald ùber die verrostete Leiche eines Fiat 500 gestolpert. Der liegt da schon Jahrzehnte und jedes mal fehlten mehr Teile bis nur noch das gerippe der Karosserie da war. Dem wird man in Italien immer wieder begegnen.
Interessant sind auch die Pakistanis (oder Sinti/Roma???) , welche an den Ampeln die Scheiben putzen. Eigentlich will das keiner, und wenn es jemand zulàsst, dann sind das entweder Touris oder Leute deren Scheibe noch von der letzten Ampel sauber ist, und das, so meine Vermutung, als Armenspende verstehen. Die Jungs stehen tàglich Morgens und Abends an den Ampeln und làcheln doof. Wenn es dunkler wird, làcheln sie auch nichtmehr, es kann eh keiner erkennen. Das ist auch etwas, dass die Neoliberalen begeistern wùrde.
Arbeitsuchende tun etwas um sich zu finanzieren und die Gesellschaft gleicht das durch wirtschaftliche Transferleitungen aus. Wie die Kerle davon leben kònnen bleibt mir schleierhaft. Ich habe es erst einmal gesehen, dass einer tatsàchlich was bekommen hat. Und zwar von mir.
Der italienische Verkehr ist nichts fùr Zartbesaitete. Der italienische Autofahrer verhàlt sich wie ein deutscher Schàferhund. Er spùhrt wenn sein Opfer Angst hat. Und gibt Gas. Wer die Strasse ùberqueren will, muss das wie Atreju machen, der Reinen Herzens und ohne Furcht die Ebene durchquert und alle Gefahren Links und Rechts ignoriert. Das kann zu heiklen Situationen fùhren. So hat gestern bei Nacht ein Motorinofahrer, die etwa 60% des innerstàdtischen Verkehrs ausmachen, mit defektem Rùcklicht ohne Schulterblick und natùrlich ohne zu blinken die Spur gewechselt. Der Mini hintendrann konnte dessen Leben nur durch eine beherzte Vollbremsung mit anschliessender Hupdusche retten. Im ùbrigen habe ich noch KEIN Fahrrad nachts mit funktionierenden Lichern gesehen oder einen Radfahrer „nachhintensehen“ sehen. Der Blinker hat in Italien auch nur dekorativen Charakter.
Zum Abschluss noch ein paar positive Dinge. Gemeinschaft wird in Italien deutlich gròsser geschrieben als in Deutschland. Die Leute hier sind sehr herzlich und hilfsbereit. Als ich vorgestern erzàhlte, dass ich gestern Geburtstag habe, wurde ich sofort eingeladen, mit allen anwesenden zu feiern. Tags darauf wurde ich sogar mit einer rieseigen Schùssel Tiramisu ùberrascht.
Nicht nur die Leute sind sehr sozial, sondern auch viele Gesellschaftliche Aspekte. Bus und Bahn sind sehr Gùnstig. Es gibt viele Events di Gratis sind. Die Jungen Leute lieben deshalb auch ihre Kultur. In den top 10 der Charts hier gibt es keinen Namen, der nicht Italienisch ist. Unter diesem Licht bekommt Smudos Forderung nach Quoten fùr Deutschsprachige Musik in den Medien neue Kraft. Und BMW wirbt in Italien fùr den neuen Einser mit Jimmi Hendrix Musik. Warum nich in D?
Es gibt noch so viel mehr was es zu erzàhlen gibt…
in diesem Sinne
Christoph
In Italien gibt es keine ues (Italien 1)
2005 BolognaBologna (Teil 1 von 20)
Hallo e buon Giorno
Liebe Grùsse aus Bella Italia.
Still und heimlich habe ich mich aus Deuschland verpisst ohne mich von den meissten von euch zu verabschieden. Aus meiner Abschiedfeier wurde auch nichts, das hatte aber eher was mit meiner 80 Stundenwoche zu tun, die mich seit drei Wochen verfolgt.
Fùr alle die es noch nicht wissen: Ich bin seit dem 30.08 in Bolgna und mache dort ein Auslandssemester bis Februar. Meine Eindrùcke mòchte ich mit euch teilen.
Bologna ist die àltetste Universitàt Europas, vielleicht sogar der Welt.
Die Ganze stadt sprùht dieses mittelalterliche flair aus. Sogar die Stadtverwaltung ist seit 800 Jahren im selben Gebàude.
In der Ganzen historischen Innenstadt kann man stets unter Arkaden, den Portici, im Schatten wandeln oder wird vor dem Regen geschùtzt. Das brauchen wir in Deutschland auch!
Als Auslànder merkt man schnell, dass hier viele Dinge anders laufen. Zum Beispiel wùrde ich die Gullis nicht mit zuasphaltieren. Und die Polizei schaut gemùtlich dabei zu, wie ein Verrùckter seine Fireblade mit 200 K/mh ùber die Strasse jagt. Das man den Slip seiner Freundin hinten drauf sehen kann scheint niemand zu stòren, inklusive ihrer selbst. Sie scheint sich wohl zu denken, dass man sie nur verschwommen wahrnehmen kann.
Was auch immer wieder interessant ist, wenn Don Quichote (oder so) gegen seine Windmùhlen kàmpft. Nàmlich jeden Morgen um 9 Uhr wandert ein bediensteter der Uni an den Wànden der Verwaltungsgebàude entlang, und reisst Zettel ab. Diese Zettelmeile ist etwa 800 meter lang und etwa eine Stunde spàter wieder so mit Wohnungsofferten zugeklebt, dass man die Farbe der Wand nur schwerlich erkennen kann.
Ich habe grossen Respekt vor den Italienern, die so eine Bùrokratie ertragen kònnen. Die Arroganz, Ignoranz und unflexibilitàt eines italienishen Vollblutbùrokraten zu ùberwinden gestaltet sich schwieriger als sich mit einem plastiklòffel durch die Decke der U-Bootbunker in LaRochelle zu graben (6 Meter Beton).
Es gibt auch gutes zu berichten…bestimmt….
Gestern Abend war auf dem Marktplatz im Zentrum ein Folkrloretanzabend. Hòrt sich spannend an? Es war Taranta- Musik, welche ursprùnglich aus Apulien (irgendwo im Sùden) stammt. Es waren etwa 20000 Menschen da und es war alles umsonst und selbst nach angestrenter Suche konnte ich keine Werbebanner ala Radioregebogenetc.. entdecken. Es waren etwa 30 Musiker, Sànger uvm. auf der Bùhne und die Stimmung war gigantisch. Das gibt es auch sehr hàufig in Bolgna, dass kostenlose Kinoauffùhrungen, Konzerte und sonstiges geboten wird.
Auch die Studenten hier kùmmern sich vorbildlich und absolut unkommerziell um die Erasmusstudenten. Das beginnt bei Tandempartnern, die mit dir die Sparache ùben, organisieren Ballspielen und Saufabenden.
Nun will ich aber niemanden mehr zutexten. Wer eh schon zuviel SPAM erhàlt, kann sich durch eine formlose Bittschrift in einfacher Ausfùhrung von meinen Erfahrungsberichten befreien lassen.
Grùsse
Christoph
Perugia
2002 Italien